Komponist:
James MacMillan wurde 1959 in Kilwinning, North Ayrshire, Schottland geboren.
Er studierte Komposition an der Universität Edinburgh bei Rita McAlister und an der Durham University bei John Casken und erreichte den PhD im Jahr 1987. Zwischen 1986 und 1988 war er als Lehrbeauftragter für Musik an der Universität Manchester angestellt. Nach Beendigung seiner Studien kehrte MacMillan nach Schottland zurück, um eine Stelle als Associate Composer beim Scottish Chamber Orchestra anzunehmen.
James MacMillan wurde 2000 zum Komponisten und Dirigenten des BBC Philharmonic ernannt, eine Stelle, die er bis 2009 innehatte. Seit 2009 ist er Chefdirigent des Netherlands Radio Chamber Philharmonic.
Werk:
Seven last Words from the Cross - James MacMillan (1993)
Durch seinen katholischen Glauben inspiriert, setzt sich James MacMillan in seinen Kompositionen häufig und intensiv mit religiösen Themen auseinander. Im Gegensatz zu seinen älteren Zeitgenossen, Sir John Taverner und Arvo Pärt, deren ruhige Meditationen und ekstatische Lobgesänge den festen Glauben der Komponisten an das christliche Heilversprechen reflektieren, wendet sich MacMillan dunkleren Themen zu und erschafft so ein dramatisches Spannungsfeld zwischen tiefempfundener Verzweiflung und Erlösung. Sein Werk “Seven Last Words from the Cross” für Chor und Streichorchester ist ein aufreibendes, jedoch pathosfreies Porträt der Schmerzen Jesu am Kreuz. Starke Polytonalität, dissonante Konterpunkte, dichte Cluster und aggresive Effekte in den Streichern führen zu einem eindringlichen Empfinden des Leiden Jesu. Die oft streng chromatischen und harmonisch flirrenden Chorstellen stehen immer wieder im Konflikt mit Passagen direkter Tonalität und offenem Gleichklang, vielleicht um MacMillans kritischer Auseinandersetzung mit seinem Glauben Ausdruck zu geben.
Programm:
Johannes Brahms: Motette op.74/1 - Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen
Gérman Toro Pérez: Inciertos Dialogos für Violine und Streichorchester
James MacMillan: Seven Last Words from the Cross für Chor und Streichorchester
Interpreten:
Dirigent: Ernst Kovacic & Michael Grohotolsky
Chor: Wiener Kammerchor
Orchester: Amadeus Ensemble Wien (Chefdirigent: Walter Kobéra)
Solovioline: Simona Venslovaite
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