Wiener Kammerchor

Klangfelder

Die Königin der Instrumente trifft auf den Spiegel der Seele. Wolfgang Kogert an der Orgel und der Wiener Kammerchor bauen in ihrem Programm „KLANGFELDER“ musikalische Brücken zwischen Solowerken und Chorliteratur und tasten sich an herausfordernde und eindrückliche Werke für Orgel und Chor gemeinsam vor. Neben dem bekannten zeitgenössischen Werk Rejoice in the Lamb (1943) von Benjamin Britten für Chor und Orgel, tasten sich die beiden Interpreten an unbekanntere, aber gleichwohl packend dramatische Klänge heran.

Wolfgang Kogert präsentiert mit Präludien I-III (2011) kurze kontrastreiche Orgelmusik von Friedrich Cerha. Zeitlose Merkmale wie Klarheit, Vitalität, kontrapunktisches Denken, die Ökonomie der kompositorischen Mittel und ein ausgeprägter Sinn für Proportionen zeichnen sie aus. Erschienen auf der ORF-CD „B-A-Cer-Ha“ und entstanden in enger Zusammenarbeit mit Friedrich Cerha selbst (der Komponist war bei Proben und allen Aufnahmen dabei), interpretiert Wolfgang Kogert einen spannenden Ausschnitt zeitgenössischer, österreichischer Orgelmusik.

Mit Iuppiter (2007) von Michael Ostrzyga stellt der Wiener Kammerchor ein Wettbewerbskomposition vor. Inspiriert vom römischen Göttervater Jupiter, ist das Werk geprägt von Archaik, mysteriöser Ornamentik, erweiterten Klangmöglichkeiten des Chores und gipfelt in einem eruptiven, spektakulären Naturschauspiel. Außerdem wagt sich der Chor mit Northern Lights von Ēriks Ešenvalds an eine Komposition, die Chorgesang mit klingenden Gläsern verbindet.

Höhepunkt des Programms bildet James Macmillans Identity (1989) aus den Cantos Sagrados für Orgel und Chor. Als Textvorlage verwendet James Macmillan lateinamerikanische Gedichte von Ariel Dorfman und Ana Maria Mendosa die unter dem Erleben politischer Unterdrückung entstanden sind und kombiniert diese mit traditionellen religiösen Texten. Eine kraftvolle Kombination aus Befreiung und Theologie ist das feinfühlig entsetzliche Ergebnis.

Programm (musica sacra, Stift Lilienfeld):

Benjamin Britten (1913 - 1976): Rejoice in the Lamb, op. 30 (1943) - Orgel und Chor

Friedrich Cerha (*1926): Aus Neun Inventionen, Nr. 1, 4 und 9 (2011) - Orgel

Ēriks Ešenvalds (1977 - ): Northern Lights – Chor

Michael Ostrzyga (*1975): Iuppiter - Chor

Robert Schumann (1810 – 1856): Zuversicht, für Doppelchor

James MacMillan (*1959): Identity aus Cantos Sagrados (1989) - Orgel und Chor

 

Programm (allegro vivo, Stadtpfarrkirche Waidhofen/Thaya):

Wolfgang Suppan (*1966): Influx (2017) - Orgel

Benjamin Britten (1913 - 1976): Rejoice in the Lamb, op. 30 (1943) - Orgel und Chor

Friedrich Cerha (*1926): Aus Neun Inventionen, Nr. 1, 4, 5, 6 und 9 (2011) - Orgel

Ēriks Ešenvalds (*1977): Northern Lights – Chor

Michael Ostrzyga (*1975): Iuppiter - Chor

Robert Schumann (1810 – 1856): Zuversicht, für Doppelchor - Chor

James MacMillan (*1959): Identity aus Cantos Sagrados (1989) - Orgel und Chor

 

WOLFGANG KOGERT

Wolfgang Kogert ist Organist an der traditionsreichen Wiener Hofburgkapelle, konzertiert mit bedeutenden internationalen Orchestern wie den Wiener Symphonikern, der Camerata Salzburg, dem Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles und dem Sydney Symphony Orchestra und ist als Lehrbeauftragter für Orgel an der Universität Mozarteum Salzburg tätig. Beim Internationalen Wedstrijd Musica Antiqua 2006 in Brügge wurde er mit einem vielbeachteten ersten Preis ausgezeichnet. 2013 war er Artist in Residence an der Cité internationale des Arts in Paris. Seine CD-Einspielung sämtlicher freier Orgelwerke von Johann Caspar Kerll (1627-1693) wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. 2015 erschien seine jüngste CD B-A-Cer-Ha mit Orgelmusik von Friedrich Cerha (*1926) und Johann Sebastian Bach.

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